Fälschlicherweise wird Physiotherapie oft mit Schmerzen in Verbindung gebracht. Die Aufgabe und das Ziel der Physiotherapie ist jedoch, Ihnen zu helfen und dafür zu sorgen, dass Sie sich wieder leistungsfähiger und belastbarer fühlen. Somit soll Ihre Lebensqualität in Alltag und Freizeit gesteigert werden. Dies gilt sowohl für Patienten nach einem Unfall oder mit akuten oder chronischen Erkrankungen, als auch für Personen mit einer Behinderung.
Die Physiotherapie orientiert sich bei der Behandlung an den Beschwerden und den Funktions- bzw. Aktivitätseinschränkungen des Patienten, die in Form eines Befundes sichtbar gemacht werden. Sie nutzt primär manuelle Fertigkeiten des Therapeuten, gegebenenfalls ergänzt durch natürliche physikalische Reize (z. B. Wärme, Kälte, Druck, Strahlung, Elektrizität) und fördert die Eigenaktivität (koordinierte Muskelaktivität, sowie die bewusste Wahrnehmung) des Patienten. Die Behandlung ist an die anatomischen und physiologischen, motivationalen und kognitiven Gegebenheiten des Patienten angepasst. Dabei zielt die Behandlung einerseits auf natürliche, physiologische Reaktionen des Organismus (z. B. Muskelaufbau und Stoffwechselanregung), andererseits auf ein verbessertes Verständnis der Funktionsweise des Organismus (Dysfunktionen/Ressourcen) und eigenverantwortlichen Umgang mit dem eigenen Körper ab. Das Ziel ist die Wiederherstellung, Erhaltung oder Förderung der Gesundheit und dabei sehr häufig die Schmerz-Reduktion.
Therapieangebot
Verbesserte Durchblutung, Schmerzlinderung und ein gesteigerter Stoffwechsel sind die Wirkungen von Ultraschall. Diese Anwendung zählt einige weitere im weitesten Sinn zur Elektrotherapie. Ultraschall wird auch als Mikrovibrationsmassage bezeichnet: Strom, umgewandelt in hochfrequente mechanische Schwingungen von etwa 1 Mhz (Vibrationen), die der Patient nicht spürt, wird über einen Schallkopf mit einem Kontaktgel auf die erkrankte Region aufgetragen und dabei kreisend bewegt der mittels Ultraschall Wärme im Körperinneren erzeugen soll.
Die Ultraschalltherapie ist ein medizinisches Verfahren zur Beschleunigung und Unterstützung von Selbstheilungsprozessen, vor allem bei Frakturen, Sehnenentzündungen und Arthritis.
Eine Sonderform des Uöltraschalls stellt die Iontophorese von Arzneistoffen über die Haut dar. Durch eine vorhandene elektrische Ladung eines Medikamentes, kann dieses im elektrischen Feld in das Gewebe transportiert werden. Der Effekt kann dazu führen, dass ein Vielfaches an entsprechenden Arzneistoffe in kürzerer Zeit ins Gewebe gelangen, als wenn diese auf die Haut aufgetragen werden. Die Verteilung des Medikamentenwirkstoffes geschieht über die in der Haut liegenden Blutgefässe.
Angewandt werden kann die Iontophorese für die Behandlung von Gelenkdegeneration (Arthrose der Hand- und Fingergelenke, des Hüftgelenks oder des Kniegelenks), besonders im Bereich großer und gut zugänglicher Gelenke,bei Muskel- und Sehnenschmerzen, beim Tennisellenbogen, zur Ischias-Behandlung und bei der Behandlung nach Verletzungen.
Die Elektrotherapie (Elektrostimulation) gehört zu den Physikalischen Therapien. Sie wird unter anderem eingesetzt, um die Muskulatur zu lockern, die Durchblutung zu fördern, Schmerzen zu reduzieren und die Heilung zu verbessern. Dazu führt der Physiotherapeut dem Patienten meist über aufgeklebte Elektroden Strom zu.
Die Massage im weitesten Sinne ist eines der ältesten Heilmittel der Menschheit. Zu den Indikationen der klassischen Massage zählen Verspannungen, Verhärtungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates, oder auch posttraumatische Veränderungen.
Die Hauptwirkungen dieser Anwendung sind das Lösen von verklebten Gewebeschichten, eine bessere Durchblutung und die Entspannung der Muskulatur, aber auch zur Vorbeugung von Beschwerden.
Mit Hilfe bestimmter Massagetechniken können aber auch erkrankte innere Organe günstig beeinflusst werden. Eine ganz besondere Bedeutung hat die Massage heute im hektischen und von Stress geprägten Alltag. Ihre ausgleichende, entspannende und harmonisierende Wirkung ist hier nicht zu unterschätzen. Mit regelmäßigen Massagen kann Erkrankungen vorgebeugt werden.
Bei eingeschränkter Beweglichkeit eines oder mehrerer Gelenke kann durch gezielte Mobilisation die gesamte Beweglichkeit wieder hergestellt oder zumindest verbessert werden. Danach erfolgt eine Aktivierung der Bewegungsmuster im neu gewonnenen Bewegungsausmass.
Bei lokaler Instabilität der Gelenke kann die manuelle Therapie aber auch stabilisatorisch eingesetzt werden. Anschliessend erfolgt eine Trainingstherapie.